Neue E-Roller: Diese Elektroscooter kommen 2025

Elektroroller aller Geschwindigkeitsklassen sind weiter im Trend. Der ADAC stellt die wichtigsten Neuheiten des Modelljahres 2025 vor. Mit Bildern, Infos, Daten und Preisen.
Wer emissionsfrei unterwegs sein will, trifft speziell im Rollerbereich auf ein stetig wachsendes Angebot an leisen und sauberen Modellen. Unter den Elektroneuheiten des Jahres finden sich zudem einige besonders schnelle E-Roller.
Hier geht's zur Übersicht der Rollerneuheiten 2025 mit Verbrennungsmotor.
Honda CUV e:

Honda erweitert mit dem 125er-Roller CUV e: seine Modellpalette der batterieelektrischen Motorroller. Der futuristisch gestylte Stadtflitzer kombiniert einen 6 kW/8 PS starken Seitenmotor mit ein oder zwei jeweils 1,3 kWh großen Akkus. Die herausnehmbaren 48-Volt-Batterien erlauben zusammen eine Reichweite von gut 70 Kilometern. Der Fahrer kann zwischen den drei Fahrmodi Econ, Standard und Sport wählen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Honda mit 83 km/h an. Dank der herausnehmbaren Akkus sind die Nutzer oder Nutzerinnen des CUV e: (CUV steht für Clean Urban Vehicle) nicht unbedingt auf einen Garagenstellplatz angewiesen. Die jeweils 10 Kilogramm schweren Batterien lassen sich problemlos in einer Etagenwohnung an der Haushaltssteckdose laden. Honda veranschlagt rund sechs Stunden für das Aufladen eines leeren Akkus, dessen Zellchemie auf 2500 Ladezyklen ausgelegt wurde.
Für das Cockpit bietet Honda zwei Display-Optionen. Serienmäßig ist ein 5-Zoll-TFT-Screen verbaut. Gegen Aufpreis ist der CUV e: mit einem 7 Zoll großen TFT-RoadSync-Duo-Display lieferbar, das EV-spezifische Infos sowie eine Navigations- und eine Konnektivitätsfunktion bietet. Außerdem an Bord: Ein Rückfahr-Assistent, Smartkey-Bedienung, LED-Lichttechnik, eine USB-C-Buchse zum Laden von Mobilgeräten sowie Stauraum unter dem Sitz. Der CUV e: wird in drei verschiedenen Farben verfügbar sein: Pearl Jubilee White, Matte Gunpowder Black Metallic und Premium Silver Metallic. Einen Preis und den Termin zur Markteinführung verrät Honda noch nicht. Der Basispreis für den CUV e: dürfte aber bei rund 6000 Euro liegen.
E-Roller-Studien von Project Urban 2|3

Auf der Technologiemesse CES in Las Vegas präsentierte das vom deutschen Zulieferer EDAG gegründete Start-up Project Urban 2|3 im Januar 2025 ein Elektro-Roller-Trio mit einer gemeinsamen technischen Basis. Die Besonderheit des Rollerkonzepts ist seine Modularität. Es gibt ihn mit zwei oder drei Rädern sowie das Dreirad optional mit einer Dachkonstruktion, die sogar ohne Helm gefahren werden darf. Um sie in Deutschland zu fahren, reicht ein Pkw-Führerschein.
Das einspurige Modell heißt 2W Air, das es in zwei Leistungsstufen als L1e- und L3e-Fahrzeug geben wird. Die schwächere Variante mit 4 kW und 462 Newtonmeter starkem E-Motor fährt bis 45 km/h schnell. Der 2W Air führt maximal drei herausnehmbare 2,3 kWh-Akkus mit. Die maximale Reichweite soll 220 Kilometer betragen. Ohne Akkus wiegt der Elektro-Motorroller 115 Kilogramm, 13 Kilogramm bringt ein Batteriemodul auf die Waage.
Die Ausstattung umfasst ein CBS-Bremssystem sowie ein Farbdisplay mit IoT- und Bluetooth-Konnektivität. Der stärkere Air mit 9 kW und 540 Newtonmeter soll bis zu 100 km/h schnell und bis zu 160 Kilometer weit fahren. Statt CBS ist beim stärkeren Modell eine ABS-Bremse an Bord.
Mit der gleichen Antriebs- und Akkutechnik gibt es den 3W Air, der dank einer zweirädrigen Vorderachse als L2e (bis 45 km/h) oder L5e (bis 100 km/h) zugelassen wird. Beide Varianten sind mit CBS/ABS ausgestattet, das Reichweitenfenster verkleinert sich auf 200 bzw. 150 Kilometer. Der Clou bei der L5e-Version: Inhaber eines Pkw-Führerscheins dürfen sie fahren.
Das dritte Modell ist der 3W Cell, den ein Wetterschutz überspannt und der dank einer "Sicherheitszelle" mit Sicherheitsgurt ohne Helm gefahren werden darf. Technisch ist der Cell mit dem 3W Air identisch, büßt allerdings durch den Aufbau Reichweite ein, die der Hersteller mit 115 bzw. 165 Kilometer angibt. Mit seinem Modellangebot will das Start-up zunächst in erster Linie Geschäftskunden wie Flottenbetreiber ansprechen, um diesen einen maßgeschneiderten Fuhrpark umweltfreundlicher Elektroroller für den urbanen Raum anbieten zu können.
Sol Motors Pocket Rocket

Vor der weltweiten Corona-Pandemie schossen die Newcomer der Elektromobilität wie Pilze aus dem herbstlichen Waldboden. Viele von ihnen mussten schnell feststellen, dass es mehr braucht als eine originelle Idee und chinesische Partner, um sich als Hersteller von Elektrofahrzeugen am Markt zu etablieren. Zu den wenigen, die die Hürde zur Marktreife genommen haben, gehört heute Sol Motors aus Böblingen mit dem auffällig gestylten E-Moped Pocket Rocket. Inzwischen technisch ausgereift, kann es als Kleinkraftrad oder Leichtkraftrad bestellt werden. Ende 2024 sind die ersten Exemplare in Kundenhand gegangen.
Das Herzstück der Pocket Rocket bildet ein horizontales Rohr, auf dessen Oberseite sich ein Einzelsitz befindet, während in die vorderen und hinteren Enden jeweils der Scheinwerfer bzw. die Rückleuchte integriert ist. Mittig unter dem Oberrohr verläuft in V-Form ein dünneres Rohr, das die Fußrasten beherbergt und als Anlenkpunkt für die Hinterradführung dient. Diese besteht aus einer Zweiarmschwinge und zwei Federbeinen. Das Vorderrad wird durch eine Teleskopgabel geführt. Das Gewicht der Pocket Rocket ist von ursprünglich 55 auf 71 Kilogramm gestiegen. Eine Person, die auf dem E-Scooter Platz findet, sollte nicht mehr als 150 Kilogramm wiegen. Für die Verzögerung sorgen zwei hydraulische Scheibenbremsen, die Sol Motors mit einem CBS-Bremssystem aufgerüstet hat.
Der Sekundärantrieb entfällt, denn für den Vortrieb sorgt ein Nabenmotor, der zentral im Hinterrad sitzt und damit auch für die Energierückgewinnung geeignet ist. Die auf 45 km/h begrenzte Variante leistet 4 kW/6 PS und 120 Newtonmeter Drehmoment. Die Pocket Rocket S genannte Leichtkraftradversion bringt es auf 6 kW/8,5 PS und 160 Newtonmeter. Dank neuer Batteriezellen von LG soll die Pocket Rocket S echte 85 km/h erreichen. 108 beziehungsweise 68 Kilometer Reichweite verspricht der Hersteller. Mit einem Schnelllader dauert das Tanken rund zwei Stunden. Die Akkus sollen auch nach 1200 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität bieten.
Die Preise für eine Pocket Rocket beginnen bei rund 6000 Euro für die 50er-Version, das 125er-Pendant kostet 7000 Euro. Wer eine Sonderlackierung wünscht – der Online-Konfigurator bietet hier eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten –, muss noch einmal einige hundert Euro drauflegen. Bei einer Online-Bestellung kommen noch die Versandkosten hinzu. Die Technik für die Pocket Rocket kommt vornehmlich aus Europa. Den Rahmen fertigt die österreichische Firma Remus, die für ihre Auspuffanlagen bekannt ist. Zusammengebaut werden die E-Motorroller in einer eigenen Produktion in Deutschland.
Wachstumsmarkt 125er-Klasse
Seit 2020 legt der Markt der Leichtkraftroller bis 125 Kubikzentimeter Hubraum zu. Der Grund: Damals trat die Führerscheinregelung (Klasse B196) in Kraft, mit der Autofahrer einfacher an die Fahrberechtigung für diese Zweiräder kommen.
Hier finden Sie eine Marktübersicht über aktuelle 125er-Leichtkraftrad-Modelle.
Niu MQi GT 100

Während sich frühe Elektroroller lediglich über den lokal emissionsfreien Antrieb definierten, kommt es bei heutigen E-Scootern selbstverständlich auch auf Komfort, Fahrspaß und Sicherheit an. Dahingehend wurde der MQi GT 100 von Niu weiterentwickelt. Der Einspur-Stromer aus China flitzt leichtfüßig und mühelos durch Innenstädte, kann aber auch auf Landstraßen-Etappen überzeugen, denn der Roller erreicht echte 100 km/h. Damit zählt der MQi GT zu den schnellsten Elektrorollern überhaupt.
In der Spitze ist sein E-Motor für 8,2 PS gut, als Dauerleistung gibt Niu immerhin noch 6,8 PS an. Seine Energie bezieht der Antrieb aus zwei Lithium-Ionen-Akkus mit je 1,87 kWh unter der Sitzbank, die je nach Fahr- und Streckenprofil eine realistische Reichweite von 80 Kilometern ermöglichen. Wer es langsam angehen lässt oder vornehmlich im urbanen Raum unterwegs ist, kann sicher dreistellige Werte erreichen. Das 14-Zoll-Fahrwerk des schnellen Niu gefällt. Die Federelemente funktionieren manierlich und filtern allzu grobe Unebenheiten heraus. Wenn man rein elektrisch auf einem Motorroller 100 km/h schnell sein möchte, ist der Niu eine gute Wahl, zumal er mit knapp 4500 Euro relativ günstig ist.
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Text mit Material von SP-X